Neues Format, neue Spannung!
Mit der Idee, eine Podiumsdiskussion auf der Hütte zu organisieren, startete dieses Semester zeitgleich auch ein neues Format, welches sich gleich zu Beginn bewährt hat. Das Pilotprojekt startete dem politisch-gesellschaftlichem Zeitgeist nach hochpolitisch. Unter dem Motto „Bildung 2030 – bildet die Zukunft“ lud die Aktivitas Vertreter*innen der Jugendorganisationen der im Bundestag vertretenden Parteien auf die Hütte ein. Ziel der Veranstaltung war es, aufbauend auf ein thesenreiches und kontrovers diskutiertes Video des Philosophen Richard David Precht, die Bildungslandschaft für BaWü als auch für das ganze Land neu zu skizzieren und Schwerpunkte neu zu gestalten. Unseren Einladungen folgten die Sozialistische Linksjugend (solid), die Jungsozialist*innen (Ju-Sos), die Grüne Jugend auch die Junge Union (JU) und die Jung-Liberalen (Ju-Lis). Auf der Bühne trafen sie auf ein bekanntes ehemaliges Hütte-Gesicht.
Aufgrund seiner Masterthesis kam für die Moderation der Diskussion nur Dennis Hauser in Frage.
Die Planung im Vorfeld stieß in der Aktivitas jedoch schnell auf kontroverse Ansichten. Hitzig, ausschweifend aber gleichzeitig bereichernd dominierte die Frage, ob die Junge Alternative (JA / Jugendorganisation der AfD) auch einen Platz auf der Bühne bekommen sollte. Bereits hier merkte man, wie differenziert der Umgang mit dem Rechtspopulismus gesehen wer-den muss. Die Aktivitas kam zu keiner eindeutigen Lösung, was auch zeigt, wie unterschiedlich und pluralistisch die Debattenkultur auf der Hütte ist.
Letzten Endes erübrigte sich die Einladung, als der deutsche Verfassungsschutz ankündigte, nun flächendeckend die Mitglieder der JA aufgrund vielzähliger Verstöße und Aussagen zu beobachten.
Die Frage, wie man mit antidemokratischen Meinungen umgehen soll, wird jedoch auch in Zukunft Veranstaltungen wie diese betreffen.
Der Debattenkultur schadete das Fehlen der JA jedoch in keiner Weise. Die Kenntnisse der Diskutierenden über aktuelle Fragen zum Thema Bildung waren beeindruckend, was man auch am fragefreudigen Publikum festmachen konnte. Gerade die Frage, wie man mit dem akuten Lehrer*innenmangel umgehen will, spaltete die Positionen der Parteien. Woher sollen nötige Gelder kommen, wie geht man mit dem immer schlechter werdenden Ruf des Grundschullehramts um?
Das ausdrückliche Lob des Publikums als auch der Applaus der Teilnehmenden zeigten zudem, wie eloquent Dennis moderierte, provokante Fragen in den Raum warf und getroffene Aus-sagen hinterfragte.
Abschließend lässt sich festhalten, dass das Format der „Podiumsdiskussion“ themenunabhängig ein wichtiges Format für die Hütte werden kann, da spannende, aktuelle und kontroverse Diskussionen nicht nur auf großen TV-Bühnen diskutiert werden müssen. Und die Lösungsansätze mitunter den Talking Points der Gäste bei Illner, Haylali und Co. durchaus überlegen sein können.
Ich freue mich auf zukünftige hitzige Debatten, Diskussionen und Gäste. Und wenn die paar Stühle der letzten Reihe dann auch besetzt wären, würde dass der bereits guten Atmosphäre auch nicht schaden… 😉
Fio – Lukas Fiola