Außergewöhnlich ist vieles zur Zeit. Nun hat die Krise auch schon die gewöhnlichsten Dinge in der Hütte gefasst. Ankonvent ist jedes Semester, Ankonvent ist normal, Ankonvent kennen alle. Lukas Laptop steht auf einem Stuhl, der Stuhl steht auf dem Billardtisch und die Runde steht auf einem Schlauch. Simon Goldschmidt ist zugeschaltet von Zuhause, Dritero ist zwar in Stuttgart aber wegen Corona eben in einem anderen Haus und Robin meldet sich aus Brandenburg. Eine kleine blaue Bluetooth Box steht auf dem Tisch und ist ihr Tor zur Hütte.
Wir besprechen dennoch unsere Themen. Wie sieht es mit den Veranstaltungen aus? Es gibt wohl oder übel keinen Brunch und wir feiern auch nicht unsere Vernissage. Es steht eben alles auf dem Kopf. Wir bleiben sachlich, meist zumindest. Wir diskutieren natürlich viel, der Hinterkopf von Corona und den täglichen Nachrichten rund um die Krise gefüllt. Ist es okay, seine Familie zu besuchen und dann wieder nach Hause zu kommen, an Ostern zum Beispiel? Wie steht es um Beziehungen, enge Freundschaften oder einfach den Abstand zur Hütte? All diese Fragen müssen in den nächsten Tagen beantwortet werden.
Der lange Krisen-Konvent trägt trotzdem Früchte. Wir besprechen zum Beispiel den anstehenden Haustag und die Verlängerung am Sonntag – wenigstens hier läuft eigentlich alles nach Plan.
Wir sind weiterhin vorsichtig und nehmen viel Rücksicht in der Gruppe. Die Hütte ist wohl gerade das Gegenteil vom Rest Stuttgarts. Die Königsstraße ist vielleicht leer, aber hier am Berg, da schien heute die Sonne!