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Herzlich willkommen zum Wintersemester 2019/20!

150 Jahre und ein bisschen weise

Liebe Bundesschwestern, liebe Bundesbrüder, liebe Gäste und Besucher der Hütte,

während ich diese Zeilen für die aktuelle Ausgabe unseres Hütte-Zirkels schreibe segelt eine junge Schwedin vorgeblich klimaneutral über den Atlantik, um auf den dramatischen Zustand unserer Welt aufmerksam zu machen. Es wird Euch nicht entgangen sein, dass sich auch unsere Aktivitas verstärkt politischen Themen zugewandt hat. Das ist nicht verwunderlich, ja es ist ein gutes Zeichen. Macht es doch deutlich, wie stark die Hütte immer mit beiden Beinen in der aktuellen Zeit steht! Und die Gespräche, die „wir Alten“ darüber mit „den Jungen“ führen können, sind jedes Mal bereichernd und anregend! Ein schönes Zeichen dafür, dass das Netzwerk fürs Leben vom Austausch zwischen den Generationen in beiden Richtungen lebt. Und vielleicht ein weiteres Argument für den einen oder anderen (auch die eine oder andere!) AH/HD, sich öfter einmal auf der Hütte zu zeigen und den inspirierenden Austausch mit der Aktivitas zu suchen. Es tut uns gut!

Ist heute wirklich alles anders?

Ein wenig irritiert bin ich aber immer wieder darüber, welcher Absolutheitsanspruch mir in vielen dieser Gespräche entgegenschlägt. Erst vor kurzem hatte ich einen sehr interessanten Diskurs mit einem Vertreter der aktiven Generation, bei dem mir doch allen Ernstes klar gemacht werden sollte, dass das Anliegen der aktuell jungen Generation nun doch wirklich eine noch nie dagewesene Dimension hätte. Immerhin ginge es ja um das Überleben der Menschheit und der Erde – und ob es uns in 100, 200 Jahren überhaupt noch gibt. Viele von Euch wissen noch aus eigener Erfahrung, dass es ein ähnliches – nur sehr viel unmittelbarer bedrohlicheres – Szenario vom Ende unserer Erde vor nicht einmal 40 Jahren schon einmal gab. Eine Bedrohung, gegen die viele von Euch, so wie die Generation Z heute, aktiv und mit viel persönlichem Einsatz auf die Straße gingen. Die Bedrohung damals hieß Zerstörung unserer Erde durch Nachrüstung und Atomwaffen. Und es ging dabei nicht um einen Zeithorizont von 100 oder 200 Jahren, sondern um ein ganz konkretes Hier und Heute! Und selbst Dinge, die aktuelle Generationen selbstverständlich für sich in Anspruch nehmen, sexuelle Freiheit, politische Vielfalt und Befreiung vom Muff der Nazi-Zeit, sind keine Selbstverständlichkeit, sondern wurden von früheren Generationen – auch von Euch – mit viel persönlichem Einsatz erkämpft.

Aber auch hier verhilft uns die Hütte zu einer gelassenen Betrachtung. Mit bald 150 Jahren auf dem Buckel hilft sie uns, vieles mit ein wenig kritischer – aber ebenso entspannter – Distanz zu betrachten und einzuordnen.

Willkommen im Hütte Jubiläumsjahr

Das bringt mich zu dem Thema, das uns in den kommenden 15 Monaten besonders beschäftigen wird: Am 1. Januar 2020 beginnt das Hütte Jubiläumsjahr zum 150 Gründungsjubiläum der Hütte am 1. Februar 1870. Die Vorbereitungen für die Jubiläums-Feierlichkeiten laufen auf Hochtouren. Wir haben uns entschieden, die Feierlichkeiten im Oktober 2020 anzusetzen – ganz konkret am Wochenende vom 16. – 18. Oktober 2020. Bitte notiert Euch dieses Wochenende schon mal besonders deutlich in Euren Kalendern! Eine genaue Information über das Festprogramm wird es zum Beginn des Sommer-Semesters hin geben. Nur soviel schon einmal vorweg: Es ist uns gelungen, einen ganz besonderen Festredner zu gewinnen, der den Bogen zu den eingangs erwähnten Themen schlagen wird. Und wir werden am Samstagabend einen ganz besonderen Ball-Abend erleben können, zu dem wir uns an einer ungewöhnlichen Location treffen werden.

Jetzt wünsche ich uns allen aber erst einmal ein spannendes Wintersemester, zu dem die Aktivitas wieder ein tolles Programm zusammen gestellt hat, das einen regeren Besuch der AH-schaft verdient hat, als im vergangenen Semester! Denn das Netzwerk fürs Leben erwacht nur dann zum Leben, wenn ihr auch Eure Verantwortung dafür wahrnehmt!

Mit herzlichen Grüßen und Glück auf!

Berthold Dörrich

  1. Vorsitzender des AH-Bundes