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Cineasten-Abend 2019

Gepackt mit Decken, Wein und diversen Knabbereien versammelten sich Aktive und Freunde am 17.12 im kleinen Saal. Nachdem Johannes das Licht dimmte und den Beamer einschaltete, erleuchtete ein Gemälde den Saal. 

Beginnend mit dem Sündenfall entwirft Bosch die Geschichte einer Menschheit, die als verworfene Brut im Inferno ihre Strafe findet.

So startete unser Filmabend mit der Dokumentation „Before the Flood“. Nach einer Erklärung der unvermeidlichen biblischen Gleichnissen, Paradies, Hölle, Verderbnis, tritt Leonardo DiCaprio als UN-Botschafter vor die Kamera und verkündet seine Absichten, mehr über den Klimawandel erfahren zu wollen. 

So zeigte uns der Film altbekannte Probleme, (die Abholzung von Regenwäldern für die Palmölindustrie, das Schmelzen der Polarkappen, die Debatte mit Klimaleugnern) ohne diese näher zu beleuchten oder mögliche Lösungsansätze zu analysieren. Und mitten drin steht der pessimistische Klimaaktivist Leo, welcher scheinbar ein echtes Anliegen hat und nicht nur eine Show abziehen will – dass er aber, um sein Anliegen an die Öffentlichkeit zu bringen, auf ebenjenen Show-Faktor seiner Berühmtheit bauen muss. 

So lässt uns die Dokumentation nach 1,5 Stunden mit einem großen Fragezeichen zurück. Neue Erkenntnisse konnten wir nicht gewinnen. Der Film richtet sich dann doch in erster Linie an ein Mainstream Publikum in den USA. Zu hinterfragen ist jedoch, ob dieser oft konservative Teil der US-Gesellschaft, der sich nicht selten gegen den Klimaschutz stellt, den eigenen Standpunkt nach der Darstellung DiCaprios überdenkt.

Spannender hingegen gestaltete sich die Debatte nach dem Film. Wir diskutierten diverse Lösungsansätze und stellten uns die Frage, wie unser Planet wohl in fünfzig Jahren aussehen könnte. Doch leider muss ich euch enttäuschen, auch wir sind zu keinem einheitlichen Konsens gekommen. 

Geschrieben von Robin Prinz