Semesterausfahrt zum Europäischen Parlament
Das altbekannte Sprichwort trifft es wohl ganz gut. Nach den Weihnachtsfeiertagen und Silvester, welche von den meisten mit der Familie und Freunden verbracht wurden, waren die Bewohner der Hütte verstreut an den verschiedensten Orten aufzufinden, und doch schafften es die meisten, nach Straßburg zu reisen, um dort einige Tage miteinander zu verbringen. Durch die unterschiedlichen Abreiseorte kam es zu unterschiedlichen Anreisezeiten, was bedeutete, dass die ersten, die nach einer langen Flixbusreise ankamen, sich erst noch ein wenig in Straßburg vergnügen mussten, bevor man sich in der Unterkunft zusammenfand. Wie es der Zufall will, gibt es in Straßburg ein Videospielemuseum, in dem sich einige der Hüttebewohner in den verschiedensten Kategorien miteinander messen konnten, was die Wartezeit um einiges verkürzte. Es gab nahezu epische Spielpartien, jedoch (auch wenn es einige bestreiten werden) gab es niemanden, der als eindeutiger Gewinner hervor-treten konnte.
Nachdem das Gepäck abgeladen wurde und man einen ersten Blick in die Unterkunft werfen konnte, in der man die folgenden Tage nächtigen würde, knurrten bei vielen die Mägen. Glücklicherweise gibt es in Straßburg auch die altbekannten Dönerläden, bei denen für jeden etwas dabei ist. Da wir uns in Frankreich befanden, durfte natürlich auch ein guter Wein nicht fehlen, den wir unseren „vier Nasen“ unterziehen konnten, der Weinprobe sei Dank! Das Ambiente schien perfekt, um dort den ersten gemeinsamen Abend nach der Weihnachtspause zu verbringen. Das romantische Licht, welches den Drehspieß erleuchtete, wäre nicht einmal durch den Kerzenschein, den wir am Ball hatten, übertroffen worden.
So saßen wir beisammen, nippten an unserem Wein und tauschten uns über die vergangenen Tage aus. Nachdem alle gesättigt waren, schlenderten wir durch die Nacht, Straßburg strahlte durch winterliche Dekorationen, und wir bekamen einen guten ersten Eindruck der kleinen Stadt.
Der Besuch im Europaparlament war leider mit einem frühen Aufstehen verbunden, und einige der Hüttebewohner bangten anfangs darum, ob wir es wirklich pünktlich schaffen würden. Doch zur Überraschung aller schafften wir es sogar, zu früh vor dem großen, eindrucksvollen Gebäude zu stehen. Wir bekamen durch unsere Führung einen Einblick in das Arbeiten des Europaparlaments. Leider waren die Ab-geordneten zur Zeit unseres Besuchs nicht in Straßburg, weshalb wir Vorliebe mit deren Bildern und Steckbriefen nehmen mussten. Auch entstand hier-bei ein womöglich historisches Bild mit der Flagge des Vereinten Königreichs, wie diese noch friedlich in einer Reihe mit den anderen Flaggen hing.
Wir besuchten auch die kleine Stadt Colmar, die uns trotz des eisigen Wetters in ihren Charme einwickeln konnte. Die kleinen bunten Häuschen, die Kanäle… nicht umsonst wird Colmar das kleine Venedig genannt.
Die Ernährung bestand natürlich, wie an den meisten Tagen der Woche, aus (Nutella-) Crêpes, welche nirgendwo so gut schmecken wie in Frankreich.
Alles in Allem lässt sich über die Aus-fahrt sagen, dass sie die Hüttebewohner hat zusammenwachsen lassen. Wir sammelten gemeinsam Wissen und Inspiration in verschiedensten Museen, versuchten unsere vielleicht schon etwas eingerosteten Französischkenntnisse etwas aufzufrischen, die Delikatessen Frankreichs zu probieren und hatten die Chance ein paar wunderbare Tage miteinander zu verbringen.
Michelle Habbes